Warum Landwirt Hajo Kaemena den Wildbienen helfen will
Shownotes
Der Wildbienenpfad von Erdbeer- und Spargelbauer Hajo Kaemena soll den Besuchern Wissenswertes über die teilweise stark bedrohten Insekten vermitteln. „Der Mensch zerstört das, was er nicht versteht“, erklärt Kaemena den Hintergrund seines Herzensprojektes. Wissen vermitteln und konkret zeigen, wie jeder den Wildbienen auch auf kleiner Fläche helfen kann, das möchte er mit seinem Wildbienenpfad erreichen.
Doch warum kommt ein Landwirt auf die Idee, von seiner bewirtschafteten Fläche mittlerweile drei Hektar der Natur zurückzugeben? Kaemena ist kein Bio-Bauer, sondern betreibt konventionelle Landwirtschaft. „Und daher bin ich sicher ein Teil des Problems“, sagt er. Mit dem Problem meint er das Insektensterben, an dem die konventionelle Landwirtschaft seiner Meinung nach eine Mitschuld trägt.
Ein Vortrag des Wildbienenexperten Rolf Witt aus Edewecht hat dem Landwirt dann die Augen geöffnet. Um den Insekten zu helfen, hat Kaemena Rolf Witt als Berater engagiert. Der Biologe dokumentiert seit fünf Jahren auf den Flächen, welche Wildbienen und andere Insekten sich dort angesiedelt haben, und berät Kaemena dabei, welche Maßnahmen die Wildbienen brauchen. So sind bereits mehrere Areale mit Totholz entstanden, Sandkuhlen und Lehmsteilwände, die Nistplätze bieten. Und er erklärt auch welche Pflanzen die Wildbienen brauchen, zur Ernährung und als Nistmaterial. Die Expertenberatung, so Kaemena, sei schon sehr speziell: „Er verlangt Dinge, auf die wäre ich nie gekommen.“
Hier findet Ihr nähere Infos zu den Blühpatenschaften von Hajo Kaemena.
Wer wissen möchte, wie die Garten-Wollbiene aussieht, findet hier Fotos und eine nähere Beschreibung der interessanten Wildbiene.
Auf der Internetseite naturadb.de findet Ihr Fotos und weitere Beschreibungen von vielen Pflanzen, darunter auch Leinkraut, Woll-Ziest und Ziest Hummelo.
So könnt Ihr wildbienen helfen:
Artenvielfalt: Es gibt über 560 Wildbienenarten in Deutschland, die sich in Größe, Form und Lebensweise unterscheiden. Sie sind wichtige Bestäuber für viele Pflanzenarten, einschließlich vieler Nutzpflanzen. Welche Nutzpflanzen in Norddeutschland wichtig sind, können Besucher auf dem Wildbienenpfad von Hajo Kaemena entdecken.
Lebensräume: Wildbienen benötigen verschiedene Lebensräume, um zu überleben. Dazu gehören Blumenwiesen, Hecken, sandige Böden und Totholz. Vielfalt im Garten hilft, diese Lebensräume zu schaffen. Der Wildbienenpfad zeigt, wie das aussehen kann. Aber auch im Insektengarten am Weserwehr vom BUND kann man das sehen - darum dreht sich die sechste Podcast-Folge der Gartenhelden.
Nistplätze: Verschiedene Wildbienenarten haben unterschiedliche Nistbedürfnisse. Einige nisten in hohlen Stängeln oder Holz, andere im Boden. Nistmöglichkeiten wie Totholz, Sandhaufen oder unverarbeitete Pflanzenstängel bieten wertvolle Nistplätze. Warum sich sogenannte Insektenhotels aus dem Baumarkt nicht lohnen, erklärt Dr. Sylke Brünn von den Bremer Gartenfreunden in der vierten Podcast-Folge der Gartenhelden.
Nahrungsquellen: Wildbienen brauchen während der gesamten Vegetationsperiode blühende Pflanzen. Pflanzen mit offenen Blüten wie heimische Wildstauden, Kräuter und ungefüllte Blumen sind besonders nützlich. Monokulturen und steriler Rasen bieten wenig Nahrung. Wie man den Insekten helfen und schöne Pflanzen im Garten kultivieren kann, erklärt Claudia Werner von der Slowflower-Bewegung in der fünften Podcast-Folge der Gartenhelden - denn auch Schnittblumen lassen sich ohne Pestizide kultivieren.
Vermeidung von Pestiziden: Chemische Pflanzenschutzmittel können für Wildbienen tödlich sein. Der Verzicht auf Pestizide und die Nutzung von natürlichen Schädlingsbekämpfungsmethoden schützt die Wildbienen.
Wasserquellen: Wildbienen brauchen Zugang zu Wasser. Ein flaches Wasserbecken mit Steinen oder Moos kann ihnen als Tränke dienen.
Unterschlupf im Winter: Viele Wildbienenarten überwintern in abgestorbenen Pflanzenstängeln oder im Boden. Das Stehenlassen von Pflanzenstängeln und ungestörten Bodenbereichen über den Winter kann ihnen helfen, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Regionale Pflanzen: Die Verwendung von heimischen Pflanzenarten fördert die Wildbienen, da diese oft auf spezifische Pflanzenarten angewiesen sind. Heimische Pflanzen bieten die passenden Blütenformen und Nektarquellen.
Bildung und Bewusstsein: Verstehen und Anerkennen der wichtigen Rolle von Wildbienen im Ökosystem kann helfen, mehr Schutzmaßnahmen in die Gartengestaltung zu integrieren.
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